22. Oktober 2025
Medieninfo:
„Sie dürfen sich jetzt selbst beklatschen."
Das waren die abschließenden Worte der Bürgermeisterin Frau Iris Mann, bevor sie am vergangenen Samstag um 11.00 Uhr vor ca. 40 überwiegend Besucher*innen und einigen geladenen Gästen zusammen mit Matthias Burger das neue Modell vom Fort Oberer Kuhberg enthüllte. Ein weiteres Highlight für das einzigartige Festungsmuseum!
Besonders gefiel Frau Mann, dass das Modell an prominenter Stelle - an einem Spazierweg, der aufs Hochsträß führt - auch viele Menschen anspreche, deren Absicht nicht unbedingt auf Anhieb ein Erkunden und Erfahren des Aufbaus des Forts Oberer Kuhberg ist.
Ebenso bedeutsam war für Frau Mann die Inklusivität des Modells, dass das Fort Oberer Kuhberg insofern zum Erlebnis für blinde Menschen mache, als die Beschaffenheit des Forts einerseits detailreich "erfasst" und andererseits die erhabene Beschriftung der einzelnen Festungsteile - auch in Braille-Schrift - "ertastet" werden könne. Frau Mann lobte den konstanten, unermüdlichen und nicht nur bewahrenden, sondern in diesem Fall auch gestaltenden Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder, der dann folgerichtig beklatscht wurde.
Matthias Burger stellte dar, wie das Modell entstand und welche Arbeitsschritte nötig waren, um heute endlich vor diesem Ergebnis stehen zu können. Allein 200 Stunden Planungsarbeit mit einem CAD-Programm auf der Basis von Originalplänen wurden zunächst von ihm selbst als vorbereitende Tätigkeit eingebracht - "immer dann, wenn die Kinder im Bett waren". Das dann angewandte Druck- und Gießverfahren wurde zuvor schon von seinen Schülerinnen und Schülern vom Lessing-Gymnasium beim Erstellen eines in Neu-Ulm aufgestellten Stadtmodells erprobt. Dabei wurde das Aluminium-Modell in einem Sandgussverfahren mit Hilfe von Wachs auf traditionelle Weise von der Kunstgießerei Kollinger aus Oberelchingen final gegossen. Zuvor aber wurden im Eigeneinsatz diverse Positiv- und Negativformen erstellt, wobei unter anderem ein 3D-Drucker zum Einsatz kam - man bediente sich also auch modernster Methoden.
Die Kosten von 25 000 €, von denen 3.000 € von der Bürgerstiftung und 5.000 € an Zuschüssen aus entsprechendem städtischem Fond beigesteuert wurden, waren überwiegend spendenfinanziert.
Hätte man laut Burger aber alles fremdvergeben, also auch das Erstellen der Pläne und des Modellsockels, wären, nicht übertrieben, geschätzte Gesamtkosten von um die 70 000 bis 80 000 € entstanden. Somit beklatschte der Verein bei der letztendlichen Modellenthüllung also auch seinen unermüdlichen, ausdauernden und beharrlichen Einsatz von Arbeitszeit und Arbeitskraft.
Die Gäste betrachteten das Modell genau und auch anwesende sehbehinderte Menschen ertasteten seine Beschaffenheit und die in ihm enthaltenen Informationen. Anschließend begab man sich ins Blockhaus, das auf den Tag genau Jahr zuvor eingeweiht worden war, besichtigte die Ausstellung im 1. OG und aß lecker-deftige, von Vereinsmitgliedern selbstgekochte, Kartoffelsuppe.
Bericht: MMH, Fotos: MH, beide FBU